Im Frühjahr 2020 bin ich genau im richtigen Moment über Brad Frosts Atomic Design Buch gestolpert. Kurzum, ich habe völlig zufällig eine neue Art und Weise mit Pattern-Bibliotheken zu arbeiten entdeckt.
Seitdem versuche ich stets, Stakeholder davon zu überzeugen, dieses Designprinzip in ihren Projekten anzuwenden. Warum?
Atomic Design funktioniert, wie der Name schon sagt, wie die Natur um uns herum: Jede Design-Komponente besteht im kleinsten Teil aus Atomen. Schließlich werden Gruppen von Atomen zu Molekülen, welche sich wiederum zu Organismen, Vorlagen oder ganzen Seiten zusammenfinden.
Somit beginnt man richtigerweise mit den kleinstmöglichen Elementen und arbeitet sich systematisch zu größeren Teilen des Designs vor.
Maximale Flexibilität
Der größte Vorteil von Atomic Design ist die unglaubliche Flexibilität, die das System mitbringt. Kombiniert mit einem modernen Prototyping-Tool wie Sketch oder Figma erstellst du effektive Design-Systeme, die auch im großen Stil einfach editierbar bleiben.
Schnelle Komponenten-Erstellung
Da einzelnen Elemente als Erstes angelegt werden, kombinierst du diese superschnell zu Komponenten. Unterstützt durch dein Prototyping-Tool sind diese dann im besten Fall auch noch responsiv und komplett universell zum Erstellen deines UI-Designs einsetzbar.
Langlebige Systeme
Allerdings ist nicht jeder Vorteil von Beginn an sichtbar: Zeit und Geld sind die meistgenannten Argumente gegen ein (gut entwickeltes) Design-System. Anfangs scheint dieses Argument bis zu einem gewissen Punkt valide: Ein Design-System von Grund auf zu erstellen, erfordert erst einmal viel Zeit. Das gilt vor allem, wenn man in einer Firma arbeitet, die User-Interface-Design als Service anbietet. Zudem ist es aufwändig, ein neues System zu etablieren, wo alte bereits herrschen – ebenso, wie ein System auf dem Laufenden zu halten.
Doch das Gute ist: Die besten Argumente, um ein gut gepflegtes Design-System mit Atomic Design zu Beginn eines Projektes zu starten, sind ebenfalls Zeit und Geld!
Immerhin erspart jemand, der von Beginn an auf ein geordnetes Design-System setzt, sich und seinem Team auf lange Sicht eine Menge Arbeit.
Probier es aus!
Steck dir hohe Ziele und versuche, Stakeholder schon während des UX-Consultings von den Vorteilen eines Design-System-Prinzips wie Atomic Design zu überzeugen! Langfristig wird es sich auf jeden Fall auszahlen, und jeder der in seiner Arbeit damit in Berührung kommt wird davon profitieren.